Die schönen und wüsten Tage wechseln sich hier ab. Aber so einen langen und garstigen Regenschauer habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Sichtweite auf der Autobahn gleich null. aber das scheint die wenigsten zu interessieren, schon gar nicht die Trucker. Vollgas brettern sie über die Strasse…

Während dem rund vierstündigen Transfer von Cleveland nach Cincinnati habe ich einen Stopp in Columbus – der Hauptstadt des Bundesstaats Ohio – eingelegt um das Capitol zu sehen. Dies hat sich zu einer Art Tradition entwickelt. Wenn immer möglich schaue ich mir das Capitol des Bundesstaats welchen ich besuche an. Meistens schön und prunkvoll und vielfach spannend, und für Jedermann frei zugänglich.
Und wieder was lustiges: ein einsamer Demonstrant mit Warnweste und Kartonschild hat mich angequatscht. Ob dies wirklich das Capitol sei, und wo all die Demonstranten seien, welche doch per Handy abgemacht hätten… Tja ich konnte ihm nicht weiterhelfen (und hoffte, dass uns niemand zusammen gesehen hat. Wer weiss, gegen was er demonstrieren wollte…) 😉
Das Spezielle an Cincinnati ist, dass die Stadt in zwei Bundesstaaten liegt. Der Ohio River trennt es zwischen Ohio und Kentucky. Ich übernachte z.B. in Kentucky, der Ballpark (so werden alle Baseball-Stadien genannt) liegt aber in Ohio und ist nur 3 Autominuten entfernt vis à vis am anderen Ufer. Wenn man weiss, wie unterschiedlich z.B. Gesetzgebungen und Anderes in den verschiedenen Staaten sind, könnte ich mir das kompliziert vorstellen.
Leider regnet es auch am Donnerstag Morgen dauernd und ich hatte keinen Bock, so die Stadt anzuschauen.
Reds
Reds – so nennt sich das Baseball Team von Cincinnati und sein Ballpark liegt idyllisch am Ufer des Ohio River.


Ich sehe mir gleich 2 Spiele in Folge an. Am Abend um 18:40 Uhr und dann am Folgetag um 12:40 Uhr gegen die Pirates aus Pittsburgh. Auch die Reds haben noch die Chance, sich über die WildCards für die Playoffs zu qualifizieren. Dazu müssten sie aber noch möglichst alle verbleibenden Spiele gewinnen. Am Abend hats leider nicht geklappt. Im 2. Zusatzinning (also nach 11 Innings statt 9) gewinnen die Pirates mit 4:3. Die Enttäuschung im Stadion war riesig.
Beim Mittagsspiel lief es dann besser. Das Spiel startete wegen des Regens zwar 80 Minuten später, sie haben aber mit 2:1 gewonnen.
Sehr bewusst habe ich zwei komplett unterschiedliche Plätze ausgesucht. Am Abend hatte ich ein Platz im Outfield, also dort wo der Ball hingeschlagen werden soll (weit weg von der HomePlate). Am nächsten Mittag habe ich mir dann ein luxuriöses Plätzchen in einer Box oberhalb der HomePlate gegönnt, inklusive Lounge Zugang mit Essen und Trinken à discrétion. Ideal, weil es eine Wetter Verschiebung gegeben hat.
Spezieller Fakt für uns Schweizer: seit Januar 2023 hat Dominic Scheffler, ein echter Schweizer ohne USA Vergangenheit, einen Vertrag bei den Reds unterschrieben. Der Weg in die Profiliga ist für den Pitcher aber noch weit und steinig. Er muss sich in den untersten Ligen des Systems beweisen und langsam aufsteigen, bis er evt. einmal am Ohio River auflaufen kann. Und trotzdem war seit 120 Jahren kein Schweizer mehr so nahe dran an der Major League Baseball!
Übrigens ist mir heute noch etwas aufgefallen:
alle drei Städte, welche ich besucht habe, beginnen mit dem Buchstaben C.
Also Chicago, Cleveland und Cincinnati. Und die American Football Teams dieser Städte fangen alle mit einem „B“ an…
Bears, Browns und Bengals.
Wer in aller Welt kommt auf solche Ideen !? 😉
Da können wir uns wettermässig zusammentun, bei uns ists auch lausig. Danke aber für die schönen Fotos. 😊Mami