wieder Zuhause

Ich schreibe euch den letzten Beitrag wieder auf Schweizer Boden, bzw. auf Schweizer Stahlrädern 😉 Bin mit der SBB unterwegs nach Hause. Ich bin nun seit der Abreise im Hotel schon 22h unterwegs, und bis ich zu Hause bin werden es dann 25h sein.

Ich glaube mal gelesen zu haben, dass es für Chinesen das schlimmste ist, das Gesicht zu verlieren. Das heisst, etwas falsch zu machen oder zu versagen. Und nur so ist es zu erklären, dass sie alle Teilnehmer der Olympischen Spiele zu Unzeiten zum Flughafen bestellen, einfach nur zur Sicherheit, falls es Wartezeiten geben könnte.
In meinem Fall durfte ich schlussendlich um 01:20 an der Rezeption parat stehen. Dann sei die Abfahrtszeit, der Bus brauche ca. 90-120min. (hat nicht ganz unplausibel getönt, da wir bei der Ankunft rund 2h hatten vom Flughafen bis ins Hotel). Trotzdem ein wenig früh, schliesslich ging mein Flieger erst um 09:10 Uhr. Tja was solls…
Um 01:20 Uhr war dann aber kein Bus da, sondern ein Taxi. Scheinbar war ich der Einzige aus den paar Hotels die der Bus anfährt. Auch recht und viel bequemer. Dadurch war ich schon um 02:00 Uhr am Terminal. Und der gewitzte Leser weiss jetzt was kommt… in der Check-In Halle gähnende Leere 😉

Ich hatte also acht Schalter für mich alleine zur Auswahl und war deshalb schon 02:15 Uhr durch. Ich fragte mal ganz frech (hier in China sonst nicht meine Art…), was ich jetzt 7h lang machen soll? ob wenigstens eine der Business-Lounges offen sei? (als Star Allianz Gold Member hätte ich Zutritt)
Der nette Herr hatte hinter seiner Schutzausrüstung nur ein müdes Lächeln übrig und seine Kollegin winkte mit fuchtelnden Armen ab: ” No Lounge open”

Nun wir wurden ja schon ab Freitag darüber informiert, dass es am Flughafen weder zu Essen noch zu Trinken zu kaufen gibt. Man solle das selbst mitbringen, ja man konnte sogar im Hotelrestaurant ein Lunch-Paket bestellen. Das ist sehr Fürsorglich und ok.
Aber am Flughafen kommt nach der Check-In Halle sofort der Security-Check und Sitzgelegenheiten gibt es keine. Und was ist beim Security-Check strengstens Verboten? Na klar, Flüssigkeiten 🙂

Ich habe es mir trotzdem am Boden für einige Zeit gemütlich gemacht, schliesslich hatte ich mir ja extra Getränke mitgenommen. Und so beobachtete ich gespannt und zum Teil amüsiert die Szenerie, wenn all die Rückreisewilligen mit ihren Lunch-Säckli verdutzt vor dem Security-Check stehen blieben, und trank dabei ein Teil meiner Sachen. Zwei “Marsmenschen” (wir haben die im Voll-Schutzanzug so genannt) waren nur damit beschäftigt die Unmengen an vollen und halbvollen Flaschen wieder zu entsorgen. Ein Witz!

Am Gate hatte es dann Sitzgelegenheiten zur Genüge, schliesslich waren wir immer noch in der Bubble und ausser uns niemand. Die Geschäfte, Restaurants und Lounges waren verriegelt, wie angekündigt. Eigentlich schade… Fragt man sich doch, wie gefährlich ein paar hundert Leute, welche 20 Tage lang täglich getestet wurden, sein können!? Aber ja, wäre ja auch komisch gewesen wenn wir plötzlich wie normale Gäste behandelt worden wären…

Ich konnte sogar auf einem Sitzbank eine gute Stunde schlafen, bis die Italiener (Team Italia) kamen. Als ich unter meiner Jacke hervorkroch sah ich schräg vis à vis von mir Alex Vinatzer (Skifahrer) sitzen. Eigentlich wollte ich noch weiterschlafen aber das interessierte logischerweise keinen. Ich verzog mich dann, aber mit Schlaf war fertig.

Tja und der Rest der Reise wäre die normale Story eines Langstrecken-Tagesflugs in der Eco. Nichts spannendes mehr. Auch mein Gepäck ist in Malpensa komplett aber etwas dreckig angekommen.

Und jetzt ist endgültig Schluss. Flasche leer!

PS: ich habe mich über die Kommentare und anderen Reaktionen via Whatsapp sehr gefreut!!! Es hat mir viel Spass gemacht zu schreiben und zu erzählen. Ich sehe euch alle bald einmal…
Liebe Grüsse
亲切的问候

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