Hockey abseits der Öffentlichkeit

Die Schweiz, bzw. der Schweizerische Eishockeyverband SIHF hat die grosse Ehre Titelkämpfe austragen zu dürfen. Diesmal steht Zug und die U18-Frauen im Eishockey im Fokus. Aber eben – in welchem Fokus denn ?
Hierzulande interessiert dies eine unbedeutend kleine Menge an Leuten. Beim ersten Spiel der Schweizerinnen sind doch 1000 Zuschauer mit dabei, aber vor allem Kinder und Angehörige/Bekannte der Akteurinnen selbst. Neutrale Sportinteressierte sind nur wenige auszumachen. Und das ist doppelt schade.


Zum Einen ist das Turnier sehr gut organisiert. Die Infrastruktur ist sehr gut und es ist sowohl für Zuschauer wie auch Journalisten und bestimmt auch für die Sportler alles vorhanden. Auch die Betreuung ist hervorragend und man kann stolz sein auf die Organisatoren.

Zum Anderen wird von den besten Ländern der Welt gutes Hockey gezeigt. Im Fraueneishockey stehen Technik und läuferische Fähigkeiten im Vordergrund. Checks oder übermässiger Körpereinsatz sind (noch) untersagt. Für mich als Sowjetunion- und Schweden-Hockeykultur-Fan natürlich ein Genuss. 😉 Zudem sind die grössten Talente am Start und auch zukünftige Spielerinnen der neuen PWHL (Profiliga in Nordamerika), welche in den nächsten Jahren bestimmt an Einfluss und Aufmerksamkeit gewinnen wird.
Ausserdem steckt hier noch richtiges Herzblut dahinter. Die Freude über gelungene Aktionen ist echt und zum Teil überschwänglich. Etwas was man beim anderen Geschlecht zu oft vermisst. Aber dahinter stehen eben auch viel mehr Einsatz und Entbehrungen, die von den Mädchen und Frauen gebracht werden müssen. Sie haben selten die Privilegien der Männer, bezahlen alles selbst und müssen meist weitere Wege in Kauf nehmen und viel Freizeit opfern. Und dies alles, um schlussendlich nicht gross beachtet zu werden.

Ich merke hier, wie auch schon bei meinen beiden Olympia Einsätzen, dass ich grösseren Respekt gegenüber den Spielerinnen empfinde als bei jedem NationalLeague-Spiel und deren Akteure. Obschon Büne Huber von PatentOchsner in einem legendären Interview ja mal festgelegt hat, dass Hockeyspieler noch echte Männer seien und die Tschütteler nur weiche Pussies. Trotzdem – Respekt den Frauen in diesem Sport.

Ich freue mich nun sehr auf den April und die Frauen A-WM in den USA, wo ich live dabei sein darf.

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