Sportliches Neuland

Nach einem intensiven und anstrengenden Freitag, rund 13h in der Eishalle, habe ich es am Samstag gemütlicher genommen. Ich habe die beiden Spiele um 15 Uhr und 19 Uhr sausen lassen und gedacht, dass eine sportliche Horizonterweiterung nicht schaden könnte. Schliesslich gibt es hier beliebte Sportarten welche wir in der Schweiz nicht auf dem Radar haben.

Dazu gehört auch Lacrosse.
Ein Sport, welcher sein Ursprung bei den Nordamerikanischen Ureinwohnern hat. Mit dem schnellen, dynamischen und recht körperbetonten Spiel wurden damals Streitigkeiten zwischen Stämmen geschlichtet, es diente aber auch der Kriegsvorbereitung und förderte den Teamgeist der Gruppe. Heutzutage ist auch dies zur professionellen Sportart geworden mit entsprechendem Reglementarium. Es ist ein Mix aus Elementen von Eishockey und Basketball.

Zu meinem Glück hatte gerade das Team aus Rochester, welches in der höchsten Profiliga spielt, ein Heimspiel. Die Knighthawks trafen auf die Riptide aus New York.

Für amerikanische Verhältnisse ist die Fahrt von Utica nach Rochester von gut 2 Stunden ein Katzensprung. Und da man sich schliesslich in der Fremde der Kultur und den Gepflogenheiten der Einheimischen anpassen soll, habe ich mich entschieden die Fahrt zu unternehmen. Also ab auf die Interstate I90 (Autobahn), Tempomat rein und 134 Meilen später war ich bei der Blue Cross Arena (welche auch ein Eishockeystadion ist). Auf der Fahrt konnte ich auch mein Mietauto noch besser kennenlernen. Ein nigelnagelneuer Volvo XC60 mit allem möglichen technischen Schnickschnack. z.B. einen normalen Tempomat gibt es nicht. Nebst der Geschwindigkeit hält das Ding selber die Spur, misst den Abstand zum Vorderfahrzeug und reduziert selbstständig das Tempo – aber wenn man den Blinker zum Überholen setzt beschleunigt es auch von alleine wieder. Muss man sich zuerst daran gewöhnen… Erhöht auf der einen Seite bestimmt die Sicherheit, könnte aber auch zu einer gewissen Passivität des Fahrers führen.

Zurück zum Lacrosse. Das Spiel hat wirklich seinen Reiz, ist aber recht schwierig zu beschreiben. So ein bisschen wie Handball – man passt im Halbkreis ums Tor den kleinen, quirligen Hartgummiball so lange hin und her bis sich eine Lücke zum Schuss auftut, hat aber nur 30 Sekunden Zeit. Sobald der Ball den Torhüter berührt beginnen die 30 Sekunden wieder von vorne. Man spielt mit defensiven und offensiven Blöcken (5 Feldspieler), welche fliegend gewechselt werden. Dabei werden die Spieler aber wie im Eishockey mit Schläger und Checks möglichst an ihrem Tun gehindert. 2-minütige Bankstrafen, wo dann Powerplay gespielt wird, gibt es ebenfalls. Und für Nordamerika üblich natürlich auch Raufereien.

Das Spiel endete nach 4 x 15 Minuten mit 9:14 für die Gäste. Was dem Publikum nicht so gefiel und das auch verbal lauthals kundtat.
Kurzes Fazit: eine spannende Abwechslung und lohnenswert, falls man zufällig die Gelegenheit hat ein Spiel zu besuchen.

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